Wenn Daten auf Klima treffen – und Köpfe sich vernetzen

Künstliche Intelligenz, Satellitendaten und Klimaforschung – was nach Buzzwords klingt, wurde in der ersten gemeinsamen Summer School von HIDA und CIFAR zur gelebten Realität. Fünf Tage, zwei Orte, 23 Teilnehmende – und ein Gefühl, dass hier gerade etwas beginnt.

Berlin glühte, als sich vom 30. Juni bis zum 4. Juli eine Gruppe junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im HIDA-Büro zur HIDA-CIFAR Summer School versammelte. Doch wer dabei war, ließ sich von der Hitze nicht ablenken: "Dive into the Crossroads of Data Science, AI, and Climate" war weit mehr als nur der Titel dieser Summer School – es war eine Einladung, interdisziplinär zu arbeiten, voneinander zu lernen und gemeinsam den Blick auf die Forschung von morgen zu richten.

Dieser folgten 23 Teilnehmende aus verschiedenen Helmholtz-Zentren sowie aus den internationalen Partnerinstitutionen des kanadischen Netzwerks CIFAR. Am 30. Juni wurde dann auch ein bedeutender Schritt für die Zukunft gesetzt: Mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding besiegelten HIDA und CIFAR ihre langfristige Kooperation – ein Moment mit Symbolkraft.

Direkt am ersten Tag ging es inhaltlich los: Der Dienstag war gespickt mit vielfältigen Vorträgen. So zeigte etwa Peer Nowak eindrucksvoll, wie Machine Learning in der Klimamodellierung eingesetzt werden kann, um das komplexe Erdsystem besser zu verstehen – insbesondere dort, wo klassische physikalische Modelle an ihre Grenzen stoßen. 

Den Vortrag können Sie hier ansehen:

Ariel L. Furst (MIT) beleuchtete in ihrer Lecture ein zentrales, oft übersehenes Thema der technologischen Energiewende: Wie vergleichen wir neue Technologien eigentlich sinnvoll miteinander? Anhand von Fallstudien zu Batterien und Elektrokatalyse zeigte sie, wie schwierig es ist, Effizienz und Leistungsfähigkeit zu bewerten, wenn es keine einheitlichen Datenstandards gibt. Denn obwohl überall auf der Welt an Lösungen für die saubere Energiezukunft geforscht wird, bleibt der Vergleich der Ergebnisse oft problematisch – es fehlt an Vergleichbarkeit, Transparenz und Verlässlichkeit.

Wir haben auch die Lecture aufgenommen: 

Potsdam im Fokus: Daten zum Anfassen

Ein besonderes Highlight wartete zur Wochenmitte: Am Mittwoch machte sich die Gruppe auf den Weg nach Potsdam, ans Helmholtz-Zentrum für Geoforschung (GFZ). Dort arbeiteten die Teilnehmenden direkt mit echten Datensätzen – etwa aus der Satellitenmission Sentinel-2 – und setzten die zuvor erlernten Methoden zur Merkmalsextraktion in einem intensiven Hands-on-Workshop um.

Abgerundet wurde der Tag durch eine geführte Tour über den geschichtsträchtigen Telegrafenberg, bei der Forschung, Architektur und Atmosphäre auf ganz eigene Weise zusammenwirkten.

Was diese Summer School auszeichnete, war nicht nur das durchdachte Programm, sondern die Offenheit der Teilnehmenden, sich auf Neues einzulassen – fachlich und menschlich. Es wurde gefragt, diskutiert, experimentiert – und das nicht nur im Seminarraum, sondern beim Mittagessen, beim Kaffee oder beim Bus-Transfer zurück nach Berlin.

Am Ende der Woche stand kein offizieller Abschluss, sondern viele informelle Runden, vertiefte Gespräche und ein gemeinsames Gefühl: Diese Summer School war der Auftakt zu mehr. Die Begeisterung war greifbar – und neue Ideen liegen bereits in der Luft. Ein ähnliches Format, vielleicht schon im kommenden Jahr, möglicherweise auf der anderen Seite des Atlantiks, ist bereits in Planung. 

Alternativ-Text

Newsletter bestellen